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WIKILEAKS: Unverständnis über Schweizer Behörden

Statt das kriminelle Offshore-System zu untersuchen, werde der Aufdecker Rudolf Elmer in der Schweiz verfolgt, meint Julien Assange, Gründer der Plattform Wikileaks.Der Gründer des Enthüllungsportals Wikileaks, Julian Assange, hat die Schweiz wegen ihres Umgangs mit dem umstrittenen Banker Rudolf Elmer kritisiert. Elmer ist am Samstag in Untersuchungshaft genommen worden. „Das Vorgehen der Schweiz befremdet mich“, sagt Assange der Zeitung „Der Sonntag“.

Der Australier, der derzeit in Großbritannien unter Aufsicht der Justiz lebt, hatte selbst einmal erwogen, in der Schweiz Asyl zu beantragen. „Herr Elmer sitzt im Gefängnis, weil er auf ein kriminelles Offshore-System zur Hinterziehung von Steuern hinweist, in dem Schweizer Banken eine führende Rolle einnehmen“, sagte Assange in einem Gespräch, das nach Angaben der Zeitung telefonisch über einen Wikileaks-Mittelsmann geführt wurde. Der früher bei der Schweizer Privatbank Julius Bär angestellte Elmer wurde in der vergangenen Woche zu einer Geldstrafe unter anderem wegen Verletzung des Schweizer Bankgeheimnisses verurteilt. Er hatte geheime Kundendaten an Wikileaks weitergegeben. Elmer hatte sich zuvor in London mit Assange gezeigt und vor den Medien weitere CDs übergeben, die angeblich noch mehr Daten enthalten. Deswegen wurde er nach dem Gerichtsurteil erneut verhaftet.